Astrophysik studieren

Im Weltall leuchtet Sternenlicht das sie umgebende Gas an

Was ist Astrophysik?

Die Astrophysik ist ein Teilgebiet der Physik. In den Anfängen dieser sehr alten Naturwissenschaft wurde anfangs der Begriff Astronomie geprägt. Heutzutage werden Astrophysik und Astronomie praktisch gleichbedeutend verwendet. Die Unterscheidung von Astronomie und Astrophysik ist also in erster Linie historisch und spielt heute fast keine Rolle mehr.

In der Astrophysik geht es allgemein formuliert um die Erforschung des Weltraums, seiner Entstehung und Entwicklung und dessen physikalische Gesetz­mäßigkeiten. Die einzelnen Themen- und Forschungsfelder sind dabei so vielfältig wie die Phänomene und Vorgänge im Kosmos selbst: Erforscht werden zum Beispiel Himmels­körper, wie Sterne und Planeten, aber auch ganze Galaxien oder riesige kosmologische Strukturen. Auch Sonnen­winde, das Verhalten von Gasen, Magnetfelder, Gravitations­wellen, Schwarze Löcher, die Astro­teilchen­physik und viele weitere Forschungs­felder gehören zum Spektrum dieser Disziplin.

In der Astrophysik gibt es verschiedene Herangehens­weisen: Mit unterschied­lichsten Instrumenten wird zum einen der Himmel beobachtet. Diese Beobachtungen werden dann mit physikalisch-mathematischen Modellen verglichen. Mit aufwändigen Rechnungen auf Super­computern können Astronominnen und Astronomen die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute simulieren. Überdies erstellen die Forscherinnen und Forscher aus analytisch-theoretischen Modellen Vorhersagen über physikalische Bedingungen und Abläufe in den verschiedenen Komponenten des Universums und deren Wechsel­wirkungen.

Einstieg in die Materie: Astrophysik im Studium

Da die Astrophysik ein Spezialgebiet der Physik ist, braucht man für das Studium zunächst eine breite naturwissen­schaftliche Basis, in der Regel in Physik oder auch Mathematik. Astrophysik wird deshalb in Deutschland nicht als eigen­ständiger Bachelor­studiengang angeboten, sondern als Master­studien­gang „Astrophysik“ bzw. „Astronomie“.

Astrophysik im Bachelor Physik

Einige deutsche Hochschulen bieten Astrophysik oder Astronomie als Teil oder Spezialisierung innerhalb des Physik­studiums an. An der Universität Potsdam wird Astrophysik schon im Bachelor­studium Physik eingeführt. Im Verlauf des Studiums ist dann eine Fachspezialisierung in Astrophysik möglich. Zu dieser Vertiefung gehören neben Lehrveranstaltungen auch das Astronomische Praktikum und die Bachelor­arbeit auf dem Gebiet der Astrophysik.

Astrophysik im Masterstudium

In Potsdam gibt es dann zwei Möglich­keiten Astrophysik weiterzustudieren: richtig in die Materie eintauchen kann man im Master­studiengang Astro­physics. Dieser englisch­sprachige Studiengang ist international und stark forschungs­orientiert ausgerichtet. Alternativ dazu ist Astrophysik auch als optionales Vertiefungs­gebiet innerhalb des konsekutiven Master­studiengangs Physik möglich.

Tätigkeitsfelder

Das Studium der Astrophysik qualifiziert für eine ganze Reihe von Berufsfeldern. Viele Absolventinnen und Absolventen wählen den Weg der wissenschaftlichen Karriere und arbeiten an einer Universität oder außer­universitären Forschungs­einrichtung im In- oder Ausland. Potsdam bietet hier aufgrund der Forschungsstärke des Netzwerks Astrophysik und der inter­nationalen Einbindung der vier Institute eine hervorragende Arbeits­umgebung.

Alternativ zur Forschungs­karriere arbeiten Astro­physikerinnen und Astrophysiker auch in der Industrie, zum Beispiel in der Entwicklung von Materialien, Maschinen oder Instrumenten – nicht selten in der Mikroelektronik oder optischen Industrie. Ihre naturwissen­schaftliche Ausbildung und die mathematisch-physikalischen Kenntnisse machen sie attraktiv für viele Arbeitgeber in der freien Wirtschaft, insbesondere in der High-Tech-Branche und Software­entwicklung.

Die im Studium erworbenen analytischen Fähigkeiten befähigen aber auch zu Jobs außerhalb der Industrie, beispiels­weise in Beratungs­unter­nehmen oder im Wissenschafts­journalismus. Der sichere Umgang mit der englischen Sprache öffnet dabei Türen auch ins Ausland.